Testpoint.ch

Der E-Roller-Boom hat die Schweiz erreicht. In den letzten Jahren hat sich in der Entwicklung von E-Rollern viel verändert. E-Roller verdrängen durch ihre modernen Designs und die erschwinglichen Verkaufspreise Benzin Mopeds immer wie mehr. Wir von Testpoint.ch glauben, dass dies erst der Anfang ist. Das Umweltbewusstsein ist immer wie mehr in unseren Köpfen verankert.

Doch worauf kommt es bie einem Kauf eines E-Rollers an? Welche technischen Eigenschaften besitzt ein E-Roller und wie ist das Grundprizip der Funktionsweise? Fragen wie diese und viele mehr haben wir versucht im folgenden Leitfaden zusammenzutragen und zu beantworten.

E-Roller von Yadea

E-Roller Leitfaden

Zuerst werden die wichtigsten Fachbegriffe der Elektrotechnik erklärt.

Ampere: Bezeichnung [A]. Eine Maßeinheit für Strom in einem elektrischen Stromkreis.

Amperestunde: Bezeichnung [Ah]. Kapazität einer Batterie. Gibt einen Hinweis auf die Reichweite des Elektro-Mopeds. Je höher die Amperestundenzahl, desto größerist die Reichweite.

Leistung: Wird in Watt [W] gemessen und gibt die pro Zeiteinheit umgewandelte Energiemenge an.

Spannung: Wird in Volt [V] gemessen und gibt die Differenz des elektrischen Potentials an.

Watt: Bezeichnung [W]. Eine Maßeinheit der Wirkung. Gibt die Geschwindigkeit an, mit der der elektrische Strom verbraucht wird. Dies entspricht der Pferdestärke.

Watt Stunde: Bezeichnung [Wh]. Gibt die Kapazität der Batterie im Laufe der Zeit an. Wattstunden erhält man durch Multiplikation von Amperestunden mit Volt. Sie gibt einen Hinweis auf die Reichweite des Elektro-Mopeds.

Wie ist ein E-Roller aufgebaut?

Folgende Grafik zeigt das Aufbauprinzip eines E-Rollers.

Die verschiedenen Komponenten eines E-Rollers

Der Rahmen gibt dem Roller die Grundstruktur. Alle Komponenten sind direkt oder indirekt am Rahmen festgemacht.

Der Motor ist die Antriebskomponente des E-Rollers. Die Motorleistung ist ein wichtiger Parameter und entscheidend für die Beschleunigung. Die Beschleunigung ist abhängig von der Strassenneigung und dem Beladungsgewicht. Die Motorleistung wird in Watt gemessen. Es gibt elektrische Kleinkrafträder mit einer Leistung im Bereich von 3000 Watt, während die Kleinkrafträder mit geringerer Leistung nicht mehr als etwa 1000 Watt Leistung aufweisen. Die Motorleistung ist aber nicht alles, auch das Eigengewicht des Elektro-Rollers ist wichtig. So kann ein leichter Roller mit geringer Leistung einem schwereren Roller mit hoher Leistung dem persönlichen Verwendungszweck besser entsprechen. Meist ist bei diesem Entscheid die Reichweite das Kernkriterium.

Die Batterie ist die Komponente, in der die gesamte Energie gespeichert wird. Wie viel Energie die Batterie speichern kann, wird in Amperestunden angegeben. Batterien werden immer wie besser und leichter. Es lohnt sich alleweil Kapazität und Gewicht der Batterie zu vergleichen. Die Batterie ist oft die schwerste Komponente am ganzen Fahrzeug.

Die Federung trägt dazu bei, die Fahrt komfortabel zu gestalten. Der Fahrkomfort des E-Rollers ist je nach Verwendungszweck ein sehr entscheidendes Kriterium. Hier kann man oft einen markanten Unterschied zwischen billigen und teuren E-Rollern erkennen. Teurere E-Roller haben oft eine teurere Federung und sind daher komfortabler zu fahren. Wie komfortabel die Fahrt ist hängt aber auch von der Grösse der Räder ab. Die meisten E-Roller haben 10- oder 12 Zoll Räder.

Bremsen ermöglichen ein komfortables Abbremsen und Anhalten. Die Bremswirkung ist jedoch bei jedem E-Roller unterschiedlich. Es gibt Trommelbremsen und es gibt Scheibenbremsen mit Bremsklötzen. Oft ist eine Kombination der beiden Typen verbaut. Immer wie häufiger werden aber vorne und hinten hochwertigere Scheibenbremsen verbaut.

Das Display ist ein weiteres Bauteil, welches sich je nach E-Rollermodell stark unterscheidet. Es hat die Aufgabe, während der Fahrt wichtige Informationen wie Geschwindigkeit, Batteriestand und viele andere Parameter anzuzeigen.

Reichweite

Wie bereits erwähnt, hängt die Reichweite des E-Rollers von mehreren Dingen ab. Die wichtigsten Faktoren sind hier klar das Eigengewicht des Rollers und die Batteriekapazität. Manchmal kann derselbe Elektro-Roller mit verschiedenen Batteriegrößen gekauft werden. Je mehr Amperestunden die Batterie aufweist, desto größer die Reichweite. Zudem sind verschiedene Elektromotoren unterschiedlich effizient. Alle Hersteller geben für jeden E-Roller an, wie gross die Reichweite ist. Diese Zahl ist jedoch oft mit Vorsicht zu geniessen, da die tatsächliche Reichweite von den Fahrbedingungen und vom individuellen Fahrstiel abhängt. Wenn Sie zum Beispiel oft einen Beifahrer haben oder viel in der Stadt unterwegs sind, nimmt die Reichweite ab. Die meisten E-Roller haben heute eine Reichweite von 50-100 km.

2 Kategorien

Kategorie A1 – Was sind die Voraussetzungen?

Unter die Kategorie A1 fallen Elektroroller mit einer Motorleistung von höchstens 11 kW. Um einen E-Roller der Kategorie A1 fahren zu dürfen, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein.

Das Mindestalter für E-Roller, welche bis 45km/h schnell fahren, liegt bei 16 Jahren. Die Dauerleistung des Motors darf dabei 4kW nicht überschreiten.

Das Mindestalter für E-Roller der Kategorie A1, welche schneller als 45km/h schnell fahren, liegt bei 18 Jahren. Die maximale Dauerleistung des Motors darf 11kW nicht überschreiten.

Ein Nothelferkurs muss absolviert werden, falls dieser länger als 6 Jahre zurückliegt. Davon ausgenommen sind Inhaber eines Führerausweises der Kategorien B oder B1.

Du willst einen Nothelferkurs buchen? Hier geht’s zu den von uns empfohlenen Kursanbietern. Finde jetzt einen Anbieter in deiner Nähe.

Die Basistheorieprüfung muss erfolgreich absolviert werden. Davon ausgenommen sind Inhaber der Kategorien B oder B1.

Ein Lernfahrausweis muss beim zuständigen Strassenverkehrsamt beantragt werden. Dieser ist 4 Monate gültig und kann zweimal beantragt werden.

Dem ausgefüllten Antragsformular muss ein Sehtest beigelegt werden, welcher beim Gesuch nicht älter als 24 Monate sein darf.

Hier geht’s zu von uns empfohlenen Optikern. Vereinbare jetzt online einen Termin für einen Sehtest in deiner Nähe.

Der Lernfahrausweis wird nach erfolgreich absolvierten Motorrad Grundkursen 1 und 2 um 12 Monate verlängert. Sobald man die 8 Stunden (2x4h) Grundkurs besucht hat, ist man für die Kategorie A1 zugelassen. 

Du willst den Motorradgrundkurs absolvieren? Hier geht’s zu den von uns empfohlenen Kursanbietern. Finde jetzt ein Motorrad Grundkurs in deiner Nähe.

Der Verkehrskundekurs darf nicht weiter als zwei Jahre zurückliegen. Davon ausgenommen sind Inhaber der Kategorien B oder B1.

Für Lernfahrten ist der Lernfahrausweis und ein gut sichtbar montiertes blaues L notwendig. Dabei ist keine Begleitperson notwendig. Es darf ein Passagier transportiert werden, sofern dieser den Führerschein A1 besitzt.

Mit dem Erlangen der Kategorie A1, hat man zusätzlich die Berechtigungen für die Kategorien F, G und M.

Kategorie M – Was sind die Voraussetzungen?

Unter die Kategorie M fallen Leichtmofas und Elektroleichtmotorfahrräder mit einer maximalen Dauerleistung von 1000 Watt. Um einen E-Roller der Kategorie M fahren zu dürfen, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein.

Das Mindestalter für Elektro-Leichtmotorfahrräder mit Tretunterstützung, welche bis 25km/h schnell fahren, liegt bei 14 Jahren. Die Dauerleistung des Motors darf dabei 500 Watt nicht überschreiten. Ab 16 Jahren ist kein Ausweis erforderlich.

Das Mindestalter für Elektro-Motorfahrräder mit Tretunterstützung (mit gelbem Kontrollschild), welche bis 45km/h schnell fahren, liegt bei 16 Jahren. Die maximale Dauerleistung des Motors darf 1000 Watt nicht überschreiten. Ab 14 Jahren ist die Kategorie M notwendig und das Gefährt darf dabei nicht schneller als 30km/h schnell fahren.

Ein Nothelferkurs muss nicht absolviert werden.

Die Basistheorieprüfung muss nicht absolviert werden.

Es muss kein Lernfahrausweis beantragt werden.

Es müssen keine Motorrad Grundkurse besucht werden.

Der Verkehrskundekurs muss nicht absolviert werden.

Für Elekroroller, welche nicht schneller als 25km/h fahren, gibt es keine Helmpflicht.

Noch keine Fördergelder vom Staat beim Erwerb eines E-Rollers

Es gibt europäische Länder, welche Erwerber von E-Roller mit staatlichen Fördergelder unterstützen. In der Schweiz ist es leider noch nicht möglich staatliche Subventionen zu erhalten beim Kauf eines E-Rollers. Trotzdem ist die Anzahl der Motorräder mit elektrischem Antrieb in der Schweiz von 1990-2019 stark angestiegen. Der Elektroboom startete insbesondere ab dem Jahr 2010.

Anzahl der Motorräder mit elektrischem Antrieb in der Schweiz von 1990 bis 2019 – Quelle : statista.com

Diese Statistik veranschaulicht die Anzahl der Motorräder mit elektrischem Antrieb in der Schweiz von 1990 bis 2019. Im Jahr 2019 waren in der Schweiz 13.807 Elektro-Motorräder für den Straßenverkehr zugelassen. (Quelle: statista.com)

Du möchtest einen E-Roller kaufen?

Hier kannst du dir unsere ausführlichen Tests ansehen.